30 Jahre NÖN Reporter

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Vor 30 Jahren schrieb Leo Baumberger aus St. Oswald seinen ersten Zeitungsbericht für die NÖN-Melker Zeitung. Sein Archiv umfasst 30.000 Bilder.

Leo Baumberger startete seine Reportertätigkeit mit dieser NÖN-Ausgabe von 1978.

Großer Verschleiß: Elf Fotoapparate hatte Baumberger seit 1978 privat angeschafft. Foto: SL

Der Hobbyfotograf mit alten Schwarz-Weiß-Filmstreifen. Foto: SL

 

Idealismus, gepaart mit Heimatverbundenheit und einer Vorliebe für die Fotografie: Die besten Voraussetzungen für einen Berichterstatter sind vereint beim Gemeindebeamten Leo Baumberger aus St. Oswald im südlichen Waldviertel. Obwohl er sehr gern am Gemeindeamt arbeitet und seinen Heimatort hervorhebt mit positiver Berichterstattung, ist es doch eine zeitaufwändige Freizeitbeschäftigung: „Ich habe in den vergangenen Jahren nicht nur St. Oswald, sondern auch viele umliegende Gemeinden medial betreut. Ohne Idealismus geht das nicht“, so Baumberger.
Der Start seiner Reporterlaufbahn liegt schon 30 Jahre zurück. Angeregt von seinem Bruder Johann, der sich mit Fotografieren beschäftigt, verfasste Leo im Jahr 1978 seinen ersten Bericht. Damals war er 13 und somit jüngster NÖN-Reporter.
„Hans machte die Fotos, aber er hatte nicht Maschinschreiben gelernt. Darum drängte er mich, die Berichterstattung zu übernehmen“, erzählt Baumberger von den Anfängen.
Gleich zum Auftakt traf der Nachwuchs-Redakteur am elterlichen Hof bei einer Güterwegseröffnung den damaligen Melker Redaktionsleiter Hans Karner und konnte gleich persönliche Kontakte knüpfen. Was für den jungen Leo ohne Zweifel eine große Motivation war, sich in die Zeitungsarbeit zu stürzen.
Im Vergleich zum heutigen Ablauf mit Computer und E-Mail war das Handling auch noch relativ kompliziert: „Der Text wurde genau auf die Zentimeterbreite der Spalten hingetüftelt und musste per Post oder persönlich an die Redaktion übermittelt werden“, erinnert sich der Hobbyschreiber an frühere Tage. Gut gelang das immer in Zusammenarbeit mit Kollegen Bernd Priechenfried aus Pöggstall: Leo kam von der Schule aus Krems, übergab dem Kollegen, der die Fotos ausgearbeitet hatte, die Texte, und Priechenfried brachte alles in die Redaktion.
„Elf Fotoapparate habe ich in den vergangenen 30 Jahren gekauft“, erzählt Leo Baumberger vom unausweichlichen „Verschleiß“ bei der Zeitungsarbeit. Auch mit der Filmentwicklung setzte er sich auseinander. Seine erste Dunkelkammer entstand – was tut man in der Not – im Erdäpfelkeller. Doch so waren die Bilder rascher fertig für die Zeitungsausgaben. „Die Mittel waren beschränkt, aber das Interesse war groß“, lacht Baumberger heute über sein Engagement.  Seine Erfahrungen mit den Printmedien kommen ihm auch als Obmann des örtlichen Bildungs- und Heimatwerks zugute: 32 Dorfzeitungen hat der überzeugte St. Oswalder bereits herausgegeben. In erster Linie hält er damit die Verbindung zu ehemaligen St. Oswaldern aufrecht: „Rund 100 Exemplare verschicke ich an die „Ausgereisten“, bis in die Schweiz, und alle freuen sich über die Nachrichten aus der Heimat“, so Baumberger. Ein Problem sind neben dem Zeitaufwand – 40 Stunden Freizeit pro Ausgabe – auch die Finanzen: „Von der Gemeinde gibt einmal im Jahr 320 Euro Zuschuss, das ist nur ein kleiner Teil der realen Kosten. Die letzte Dorfzeitung kostete über 900 Euro.“ Bestmöglich kostendeckend arbeiten und einiges vorfinanzieren, anders lässt sich dieses Projekt nicht realisieren. Freiwillige Druckkostenbeiträge helfen, dass die roten Zahlen nicht Überhand nehmen.
Als Vereinsobmann organisiert Leo Baumberger auch den jährlichen Skitag am Hochkar. Beim gemütlichen Ausklang im Gasthaus Anni Wimmer werden abends noch alte Volkslieder gesungen, auf der Harmonika begleitet von Josef Zeitlhofer aus Fünfling. „Es ist bewundernswert, wie dieser Mann mit 82 Jahren noch Ski fährt und abends 40 Lieder mit seinem Instrument begleitet“, freut sich Baumberger.
Artikel verfasst von Susi L.

18.02.2008

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