Rosa Lehner - 13-fache Mutter und Bergbäuerin feierte ihren 90. Geburtstag

Fleißig, gastfreundlich und gläubig war sie ihr Leben lang und ist sie noch heute die rüstige Frau Rosa Lehner in St.Oswald.

In den vergangenen Tagen feierte sie mit ihrer Großfamilie ihren 90. Geburtstag und erzählt aus ihrem Leben, wo Familie, Brotbacken, die Arbeit am Bergbauernhof sowie die Blumen und der Gemüsegarten ihr viel bedeuten ...

Rosa Lehner wurde am 20.5.1934 zu Hause am Wegerer-Hof in Waldhausen im Strudengau geboren und hatte 12 Geschwister. Vormittags musste sie immer Kühe hüten und nachmittags war sie in der Schule und bei ihrem Bruder Hans war es umgekehrt.

Ihr letzter Schultag war am 20.5.1948, wo sie sich beim Lehrer für den Unterricht bedankte. Bereits ab 13 Jahren arbeitete sie beim Auger-Hof, dazwischen aber auch immer wieder zuhause, denn sie musste sich als Kind um die jüngeren Geschwister kümmern und bei Haus und Hof mitarbeiten. Die Kriegszeit erlebte sie mit 5 Jahren wie die Flieger einflogen. Sie hatte oft Hunger und hat sich heimlich ein Butterbrot geholt. Der Vater musste zum "Volkssturm" einrücken. Die Familie hatte große Angst um ihn.

Bis zum Heiraten arbeitete sie bei verschiedenen Bauern und besuchte die Haushaltungsschule.

"Beim "Lichttanz beim Hoider" lernte ich 1951 Hans kennen. Wir heirateten am Montag, den 28.5.1956. Damals gingen wir alle zu Fuß zur Hochzeit, die Musik spielte bis 4 Uhr früh und es war eine sehr schöne Hochzeit," erinnert sich Rosa Lehner noch heute gerne an diesen Tag

Ab diesen Zeitpunkt war sie am Brucknerhof in der Rotenau bei St.Oswald zuständig fürs Kochen, Haus und Hof. Milchkühe haben sie händisch gemolken bis 1968. Das erste Jahr war sie zu Fuß unterwegs. 1957 macht ihr Mann den Führerschein. Bis 1962 fuhren sie mit dem Motorrad mit Beiwagen und dann kauften sie ihr erstes Auto, einen grünen VW-Käfer. 1965 kauften sie den ersten Traktor, vorher hatten sie nur mit Roß und Ochsen gearbeitet.

Die erste Zufahrt zum Bergbauernhof wurde 1973 gebaut, ein Jahr vor dem Hausbau. Dazwischen bekam sie 13 Kinder fast jedes Jahr eines oder jedes zweite Jahr eines. "Also vom Windelwaschen bin ich nie rausgekommen."

Arbeit gab es immer genug, Hans war ein guter Maurer und hatte überall viel geholfen. Zuhause sprengte er Granitfelsen und drainagierte viele Wiesen um die Bewirtschaftung zu erleichtern. 1980 passierte dann der schreckliche Sprengunfall und am 9.1.1981 verstarb ihr Mann.

Es war für sie eine schwere Zeit mit den Kindern und der ganzen Arbeit am Bergbauernhof.